Ausstellungsreihe "Focus on Belarus - Momentaufnahmen belarussischer Gegenwart"

Eine Photoausstellung von Andrei Liankevich aus Grodno (Belarus).

Zielsetzung

RoteFahneGrau Ziel des Projektes ist, das Thema Belarus durch eine Ausstellung in der Öffentlichkeit in ganz Deutschland zu präsentieren und damit zur Diskussion anzuregen. Dies erscheint insbesondere durch das gewählte Medium Fotoausstellung möglich, lässt doch gerade dieses genügend Raum für Deutungen und Annäherungen. Auf diese Weise soll die Auseinandersetzung mit diesem europäischen Land befördert werden, die ebenso zur kritischen Reflexion der gegenwärtigen Lage in Deutschland beitragen kann. Zudem ist das Thema Belarus in der deutschen Medienlandschaft derzeit nicht vielmehr als ein Konjunkturthema, das nur zu Wahlen kurz im öffentlichen Bewusstsein auftaucht. Dem könnte eine größer angelegte Ausstellung ebenso sinnvoll entgegen wirken. Dass die Förderung der Auseinandersetzung mit der Thematik Belarus durch eine Photoausstellung möglich ist konnten die beiden organisierenden Vereine in diesem Jahr bereits eindrücklich mit einer kleineren Ausstellung des Künstlers überprüfen, die zwischen Mai und Oktober 2006 in Dresden, Wittenberg, Berlin und Frankfurt/O. präsentiert wurde und vermutlich demnächst auch in Wien zu sehen sein wird. Um einen ersten Eindruck von den Motiven zu gewinnen empfehlen wir, die Homepage von Andrei Liankevich zu besuchen: www.liankevich.com

Um die Auseinandersetzung mit dem Thema Belarus zu verstärken sollen nicht nur entsprechende Rahmenveranstaltungen (Eröffnungspräsentation, Vorträge, Lesungen, Podiumsdiskussionen) angeboten werden, bei denen - je nach Finanzierungslage - auch Andrei Liankevich selbst zu Wort kommen soll. Die Ausstellung soll zudem an entsprechend öffentlich frequentierten Orten zu sehen sein, etwa in den Gebäuden der Länderparlamente, in Universitäten oder Rathäusern. Die Laufzeit an jedem Standort soll einen Monat betragen, als Ausstellungsstart ist der Mai 2007 in Dresden angedacht. Wünschenswert wäre, wenn die Ausstellung in wenigstens zehn deutschen Städten zu sehen ist. Durch die entsprechende mehrsprachige Bildbeschreibung (englisch, deutsch, belarussisch) sind zudem Präsentation in den europäischen Nachbarländern möglich. Neben den 30 Photographien des Künstlers ist zudem geplant, einen Katalog der Bilder zu erstellen.

Rahmendaten der Ausstellung:

30 Bilder in Hoch- und Querformat 30x45
Bildbeschreibungen in englisch, deutsch und belarussisch

Rahmendaten Katalog:

Querformat 18x25, gesamt ca. 55 Seiten, Farbdruck
Textteil: ca. 25 Seiten, s/w
5-6 Beiträge zu aktuellen belarussischen Themen, Texte in deutsch und belarussisch
Bildteil: ca. 30 Seiten, bunt
30 Bilder mit Erklärung in deutsch und belarussisch, einseitiger Druck

Beschreibung der Motive:

NeubauZiege Die Bilder der Ausstellung sind in den Jahren 2004-2006 entstanden und zeigen jene Ausschnitte des belarussischen Alltags, die für Andrei Liankevich die Gegenwart seines Heimatlandes bestimmen - das "einfache" Leben der Menschen in den Dörfern, die Omnipräsenz des autokratischen Staates unter Aleksander Lukaschenko durch Polizei und Militär in den Straßen, nonkonforme Kunstprojekte kritischer Jugendlicher und die sowjetische Vergangenheit, die für viele noch nicht vergangen ist. Liankevich widmete sich aufgrund seiner Biographie nicht nur der belarussischen Oppositionsbewegung, die ebenfalls in seinen Motiven vorhanden ist, sondern auch Problemen der belarussischen Gesellschaft, die weder wahrgenommen noch thematisiert werden. Hierzu gehören beispielsweise auch Bilder eines 2006 gelaufenen Projektes über lesbische Lebenspartnerschaften in der belarussischen Hauptstadt Minsk.

Kurzbiographie Andrei Liankevich:

Andrei Liankevich wurde 1981 in Grodno, Belarus geboren. Zwischen 1988 und 1999 besuchte er die Schule, die er mit betriebswirtschaftlichem und juristischem Profil erfolgreich beendete. 1999 nahm Liankevich an der staatlichen Universität Minsk das Studium im Fach Betriebswirtschaftslehre auf, 2004 machte er seinen Abschluss. Nach verschiedenen internationalen Seminaren zu den Themen Massenmedien und Photographie in Polen und Armenien photographierte er seit 2001 für eine Vielzahl von Zeitungen - Nasha Niva (Minsk), Leader (Minsk), CD (Minsk), Komsomolskaya Pravda (Minsk), New York Times (Ausgabe Moskau) sowie für die Europäische Fotoagentur in Moskau. Im Dezember 2003 arbeitete er zudem am Institut für Deutschlandsstudien der Europäischen Humanistischen Universität Minsk und für die Deutsche Botschaft in Minsk, wo er für das Buch "Belarus - unbekannte Mitte Europas" photographierte. Seit Februar 2006 arbeitet Andrei Liankevich als Photograph in Warschau für die Zeitungen Gazeta wyborcza und Rzecz Pospolita, wohnt und lebt aber weiterhin in Belarus. Aufgrund seiner Tätigkeit für oppositionelle Zeitungen steht er unter Beobachtung des belarussischen Staates und hat deswegen kaum Möglichkeiten im Land Arbeit zu finden.


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