MDR figaro folk & welt

"Mit Grit Friedrich und raren Weltmusikaufnahmen."

Sendung: 15.03.2006, Zeit: 21.00 - 22.00 Uhr

Mein Vaterland auf Wiedersehen KRAMA

Im diesmal weißen März feiert das Duo Sonnenschirm sein zwanzigjähriges Bühnenjubiläum. Und kommenden Montag begehen die Tunesier den 50. Jahrestag der Unabhängigkeit. Vor allem junge Weißrussen würden gern das Ende der Lukaschenkoära feiern. Ende dieser Woche erscheint ein Sampler mit weißrussischer Musik und am Sonntag steigt in Dresden eine Aktion zur Wahl in Weißrussland. Mehr dazu nach diesem Song von KRAMA der bekanntesten weißruss. Rockband.

Der Journalist Ingo Petz hat in den letzen Monaten den Sampler "The Red Book of Belarusian Music" zusammengestellt. Diese CD kann man ab nächster Woche über die Deutsch-Belarussische Gesellschaft und die Robert Bosch Stiftung beziehen.

Legenden der belarussischen Rockmusik sind dabei wie NRM, Krama oder Uliss. So gibt das Album ein Blick auf die Musikszene eines Landes, das nach dem Ende der Sowjetunion jetzt schon 12 weitere Jahre der kulturellen Abschottung erfahren hat. Alternative oder oppositionelle Meinungen werden auch in künstlerischer Form nicht geduldet, Konzerte westlicher Bands beargwöhnt oder unterbunden.

Immer mehr weißrussische Künstler weichen darum für Konzerte auf Polen aus. Bei Grodek in Ostpolen trifft sich die Szene seit 1990 zu einem Festival dem "weißrussischen Woodstock", um neben N.R.M. Bands wie Indiga, Ulis oder Palac zu hören.

Die weißrussische Band Palac gibt es seit 14 Jahren und gerade weil diese Band in der Heimat nicht auftreten darf, kam einer ihrer bekanntesten Songs auf den Sampler "The Red Book of Belarusian Music.

Der Dresdner Verein Kultur Aktiv will den von staatlichen Repressionen betroffenen Musikern ein Podium geben. So hat der Verein das Aktionsprogramm "S.O.S. - Bella Bela" ins Leben gerufen und schon ein paar weißrussische Bands zu Konzerten nach Dresden vermittelt. Heute wurde in Dresden ein Wahlwettbüroim Bürgerraum "Art der Kultur" (Bischofsweg 16) eröffnet. Dort kann man am Wahlsonntag um 18 Uhr den Film "Ne Tarmazi" über oppositionelle weißrussische Jugendliche sehen und anschließend aktuelle Musik aus diesem wenig bekannten europäischen Land hören.


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