Wahl in Belarus

"Aktionen gegen Lukaschenko und für Freiheit in Dresden"

Dresdner Verein eröffnet Wahl-Wettbüro

Der Dresdner Verein Kultur Aktiv e.V., der sich vor allem mit dem kulturellen Austausch mit Osteuropa engagiert, hilft gezielt weißrussischen Bands, die in ihrer Heimat von Auftrittsverboten, Verbannung von Radiosendern und anderen Repressalien betroffen sind.

Die am kommenden Sonntag (19. März) bevorstehende Präsidentschaftswahl in Belarus wird der Verein im Rahmen des Projektes "S.O.S. – Bella Bela" mit einer provokanten Aktionsreihe begleiten, um das scheindemokratische Vorgehen bei dieser Wahl zu konterkarieren.

So wird der Verein Kultur Aktiv am Mittwoch (15.3.) im BürgerRaum "Art der Kultur" ein Wahlwettbüro eröffnen. "Das hierzulande vor Wahlen beliebte Wetten auf den Wahlausgang im Team oder im Freundeskreis, bei dem der naheliegendste Tipper den Jackpot erhält, soll ob des feststehenden Wahlergebnisses persifliert werden", so Projektleiter Mirko Sennewald (31). Landestypische Dekoration und Wahlwerbung mit originalen Plakaten aus Minsk wird auf den aussichtsreichsten Kandidaten hinweisen, damit die Wettlustigen ihre Wettchancen nicht vergeben. Da allerdings mit einem klaren Ausgang der Wahl gerechnet wird, ist die Gewinnquote leider nur 1:1, dafür wird der Wetteinsatz kaum verloren gehen. Die Wetthungrigen erhalten ihren Einsatz am Wahlabend zurück.

Wem die politischen Umstände in diesem Land bekannt sind, der weiß, dass der alte Präsident zwangsläufig auch der neue sein wird. Aleksander Lukaschenko regiert das Land seit zwölf Jahren. Als letzter Diktator Europas schottet er das Land nach Westen ab und unterbindet oppositionelle Meinungen. Mit einer Verfassungsänderung hat er den Weg für seine Neuwahl geebnet. Kurz vor der Wahl hat der autoritär regierende Staatschef seine politischen Gegner als vom Ausland gekauft gebrandmarkt. Er habe mehrere Oppositionsführer zu deren eigenem Schutz verhaften lassen, weil in ihren Kreisen um viel ausländisches Geld gekämpft werde. Auch Musiker entkommen der Maschinerie des Regimes nicht, erst in der vergangenen Woche wurde die populäre Band J-Mors vom staatlichen Fernsehen verbannt, nachdem sie ihren Auftritt auf einer Jubelfeier für Lukaschenko abgesagt hatten.

Kultur Aktiv hat akribisch in den letzten beiden Jahren Fakten gesammelt und kürzlich veröffentlicht, die Verstöße gegen die Rechte der Musiker dokumentieren. (unter dem Punkt "Fakten und News")

Termin:

Eröffnung Wahlwettbüro, geeignet für Interviews+Fotografen+Dreharbeiten, Mittwoch, 15.03., 14 Uhr, BürgerRaum "Art der Kultur", Bischofsweg 16, 01099 Dresden

Fortsetzung der Aktionsreihe:

Wahlparty mit Film "Ne Tarmazi" und DJ Cyberpunk
19. März, ab 17 Uhr, Art der Kultur, Bischofsweg 16


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