Belarus-Wahlparty in Berlin ein Riesenerfolg

Fotos findet ihr hier...

Im Kulturzentrum "Brotfabrik" fand am Tag der Präsidentschaftswahlen in Belarus (19. März 2006) eine Solidaritätsparty statt, die alle Erwartungen der Organisatoren übertraf.

Berlin. Über 350 Besucher waren unter dem Motto "Wir feiern! Wir wählen! ­ Belarus" gekommen, um zu tanzen, zu diskutieren und sich über die neuesten Entwicklungen bei der Demo in der belarussischen Hauptstadt Minsk zu informieren.

Die Organisatoren "Belarusy in Berlin", eine lockere Gruppe aus Belarussen, Deutschen und Belarus-Interessierten, hatten eine Telefon-Live-Schaltung nach Minsk eingerichtet, über die Party-Besucher die Atmosphäre auf dem Oktober-Platz erhaschen konnten. In einem Gespräch dankte der bekannte Regisseur Juri Chaschewatzkij den Besuchern für "ihre tolle Unterstützung".
Er betonte, dass diese Aufmerksamkeit wichtig für Belarus sei.

Weitere Programmpunkte waren ein Quiz, bei dem man sein Wissen über Belarus testen konnte und eine Multimedia-Ausstellung, in der die Frage "Was ist Belarus für mich?" durch Fotos und Zitate beleuchtet wurde. Eine Gruppe unter der Leitung von Anja Sivakova hatte eine Exit-Poll-Umfrage vor der belarussischen Botschaft in Berlin organisiert, deren Ergebnisse auf der Party bekannt gegeben wurden. Zudem hatten sich die Macher eine Kartoffel-Wahl ausgedacht, bei der man zwischen den Rubriken "Weiter so" und "Wechsel" entscheiden konnte. Zudem wurde das CD-Projekt "Red Book of Belarusian Music" präsentiert, das von der Robert Bosch Stiftung und der deutsch-belarussischen Gesellschaft gefördert wurde. Die Berliner Weißrussland-Gruppe von Amnesty International informierte an einem Stand über Menschenrechtsverletzungen und politische Gefangene in Belarus. DJ Robert aus Frankfurt/Oder legte bis 3 Uhr morgens Musik aus Russland, Polen, der Ukraine und Belarus auf. "Klasse", sagte Tatjana, Studentin aus Berlin. „Ich habe heute mehr über Belarus erfahren als in meinen Studien. Das hat Spaß gemacht. Und politisch war es dazu.“

Die Macher - "Belarusy in Berlin" - hatten darauf gelegt, keine per se politische Veranstaltung zu organisieren: „Uns war es wichtig eine optimistische Atmosphäre zu kreieren. Man soll Belarus mit Hoffnung begegnen. Das war unsere Botschaft. Denn ansonsten sind die Nachrichten aus Belarus eher deprimierend. Und aus dem Gefühl der Depression lässt sich nur schwerlich, etwas Positives denken. Die Politik wollten wir so nicht draußen lassen, aber sie auf einem anderen Weg vermitteln. Das ist uns sicher gelungen.“

Ingo Petz

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